Zahlung von steuerfreien Mitarbeiterprämien stark eingeschränkt

Es war einmal: 2022 und 2023 „erlaubte“ der Staat Unternehmer*innen den Mitarbeiter*innen als Ausgleich für die hohe Inflation eine steuerfreie Teuerungsprämie auszuzahlen. Das hat sich heuer grundlegend geändert.

Die gute Nachricht vorweg: Prinzipiell gibt es die steuer- und abgabenfreie „Teuerungsprämie“ in Form einer Mitarbeiteprämie – wie sie nunmehr heißt – auch 2024. Aber im laufenden Jahr wurde die Anwendbarkeit deutlich eingeschränkt. Sie kann nicht mehr freiwillig durch jeden Arbeitgeber ausgezahlt werden, sondern ist mit einigen Bedingungen verknüpft. Es muss sich bei der Prämie (bis zu € 3.000) um eine sogenannte „lohngestaltende“ Maßnahme handeln. Das heißt in der Praxis folgendes:

Eine Mitarbeiterprämie kann nur dann steuer- und abgabenfrei ausbezahlt werden, wenn folgende Vorschriften diese Maßnahme vorsehen:

• der Kollektivvertrag
• eine Betriebsvereinbarung (zwischen Arbeitgeber und Betriebsrat). Dies gilt aber nur dann, wenn:
  • die Betriebsvereinbarung auf Grundlage einer ausdrücklichen kollektivvertraglichen Ermächtigung abgeschlossen wird oder
  • wenn in der Branche kein kollektivvertragsfähiger Arbeitgeberverband existiert (z.B. bei einigen Vereinen) . Diese Betriebsvereinbarung muss von der zuständigen Gewerkschaft mitunterzeichnet werden.

In Betrieben ohne Betriebsrat kann eine vertragliche Vereinbarung für alle Arbeitnehmer*innen abgeschlossen werden, wenn es eine kollektivvertragliche Ermächtigung für diese Vereinbarung gibt. Auch in einer Branche ohne kollektivvertragsfähigen Arbeitgeberverband kann ein solche Vereinbarung abgeschlossen werden.

 

Summa summarum betrachtet sind die Möglichkeiten für die Auszahlung einer steuer- und abgabenfreien Mitarbeiterprämie (Teuerungsprämie) stark eingeschränkt.

 

Achtung: Diese Regelung gilt nicht für Prämien die dem Jahr 2023 zugerechnet werden und bis zum 15.02. ausbezahlt wurden.

 

Gerne beraten wir Sie bei Fragen zu diesem Thema.

 

Photo: pixabay/Niek Verlaan